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Die meisten Kräuter lassen sich einfach und problemlos entweder im Topf, Balkonkasten oder im eigenen Kräutergarten ziehen und pflegen.

Besonders wichtig ist dabei der Standort und die Bewässerung. Während die Brunnenkresse, Ampfer und Minze eher die Feuchtzone genießen, fühlen sich Petersilie, Schnittlauch und Dill in einem durchlässig, sandig lehmigen Boden am meisten zu Hause. Mittelmeerkräuter wie Basilikum, Rosmarin, Thymian und Salbei mögen es einem verzeihen wenn man sie einmal beim Giesen vergisst. Grundsätzlich aber lieben die meisten Kräuter ein sonniges Plätzchen und regelmäßige Bewässerung ohne Staunässe.

10 frische Gartenkräuter aus ihrer Küche. Nicht nur eine Gaumenfreude, sondern auch hilfreicher Bestandteil Ihrer Hausapotheke.

I. Petersilie (Petroselinum hortense, Petroselinum crispum):

Schon von den Griechen und Römern der Antike als Heilkraut geschätzt, insbesondere wegen seiner harntreibenden Wirkung. Man flocht sogar Kränze zur Begrüßung und Verehrung von Gästen aus ihr. Ihr ätherisches Öl, welches vornehmlich in den Früchten enthalten ist, fördert die Nierentätigkeit und regt die Verdauung an. Sie lindert Frauenbeschwerden und kann auch bei der Geburt hilfreich sein. Hilfreich auch bei Appetitlosigkeit und Verstopfung. Reich an Vitamin C mildert sie so die Frühjahrsmüdigkeit. Heilend bei Rheumaerkran-
kungen, Blasensteinen und -Entzündungen, Bluthochdruck, Ohrenschmerzen, Depression, Müdigkeit, Kater, Insektenstichen. Grundsätzlich gibt es zwei Unterarten der Petersilie: Die Blattpetersilie mit ihren krausen oder glatten Blättern und die Wurzelpetersilie. Die Petersilie gewann im Laufe der Jahrhun-
derte zunehmende Bedeutung im kulinarischen Bereich. Köche würzten vor allem fetthaltige Speisen mit diesem Kraut, um sie bekömmlicher zu machen
und Blähungen vorzubeugen.

Wichtigste Inhaltsstoffe: Vitamin C, Ätherisches Öl, Zink.

II. Schnittlauch (Allium schoenoprasum):

Allseits bekannt als mehrjährige Gewürzpflanze hat der Schittlauch eine weniger populäre aber nicht minder beachtliche Wirkung als Heilpflanze. Besonders im Frühling wenn er aus der Erde spriesst, vertreibt er uns die Frühjahrsmüdigkeit und reinigt das Blut. Ebenso hilfreich ist er bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Magen- und Darmentzündungen sowie Husten.Frischer, feingeschnittener Schnittlauch wird gerne beim Servieren über Fleischsuppen, Saucen und Gemüsegerichte gestreut. Besonders Saucen auf der Basis von Ei oder Joghurt gewinnen durch Zugabe von gehacktem Schnittlauch an Geschmack. Schnittlauch enthaltende Gerichte sollten nicht mehr gekocht, gebraten oder gebacken werden, da dabei das zarte Aroma dieses Gewürzes verlorengeht.

Wichtigste Inhaltsstoffe: Eisen, Vitamin A und C.

III. Dill (Anethum graveolens):

Die einjährige Gewürzpflanze sät sich in jedem Jahr selbst aus. Vor allem als Würzkraut für Gurken und Salate ist sie beliebt. Ähnlich wie der ihr verwandte Fenchel besitzt sie zahlreiche Heilfähigkeiten. Besonders hervorzuheben ist ihre milchfördernde Eigenschaft. Ausserdem lindert sie die Blähungen von Säug-
lingen. Eine beachtliche Wirkung zeigt sie auch bei Appetitlosigkeit, Hämorrho-
iden, Magenbeschwerden, Schlaflosigkeit, Gebärmutterkrämpfen, Frauenleiden. Der charakteristische süße Geschmack ist in ganz Europa sowie West-, Zentral- und Südasien beliebt. In Europa verwendet man Dill besonders für Brot, Gemüse, Eingelegtes und Fisch. Des Weiteren ist Dill unentbehrlich für die Herstellung von Kräuteressig.

Wichtigste Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Limonen, Kaffesäure.

IV: Basilikum (Ocimum basilicum):

Basilikum als Gewürzpflanze entfaltet insbesondere zusammen mit Tomaten sein unvergleichliches Aroma. Doch Basilikum ist nicht nur ein kulinarischer Genuss sondern auch eine Heilpflanze. Er stärkt die Verdauungsorgane und beruhigt die Nerven, lindert Migräne und leistet gute Dienste in der Frauenheilkunde. Er wirkt antibakteriell, beruhigend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerz-
stillend, schweisstreibend, tonisierend, hilft bei Fieber und Magenschwäche, Blähungen, Darminfektionen, Magenkrämpfen, Verstopfung, Gicht, bei Blasen-
entzündungen, Nervenschwäche, Schwindelanfälle, Migräne, er unterstützt  die Heilung von Wunden und lindert Insektenstiche.Oft wird das ganze Kraut geerntet und geschnitten. Die beste Erntezeit ist kurz vor der Blüte. Basilikum-
blätter sollten möglichst frisch verwendet werden, da sie getrocknet im Lauf weniger Wochen einen großen Teil ihres Aromas verlieren.Im indischen und südostasiatische Raum, handelt es sich meist um eine besonders intensiv süß-kampferartig riechenden Kultivar, die nur wenig zu kulinarischen Zwecken dient. Das dort ansässige, so genannte heilige Basilikum hat vielmehr eine stark religiöse Bedeutung und steht dort symbolisch für eine Frau.

Wichtige Inhaltsstoffe: Kohlehydrate, Proteine, Vitamin A und C.

V. Majoran (Origanum majorana, Majorana hortensis):

Der pflegeleichte aber kälteempfindliche Majoran kommt selten wild, sondern vorwiegend kultiviert vor. Er wird gerne als Gewürz in der deftigen Küche verwendet. Hier hilft er auch, die schweren Speisen zu verdauen, denn er stärkt die Stoffwechselorgane. Ausserdem hilft er gegen Erkältungen. Äusserlich angewandt dient er besonders der Hautheilung und lindert auch Kopfschmerzen. In Form der traditionellen Majoran-Salbe hat er sich in seiner Wirkung gegen Schnupfen sehr bewährt.Getrockneter Majoran kommt besonders häufig zusammen mit Thymian in Gewürzmischungen vor. Auch ist die Kombination von Majoran mit Lorbeerblättern recht häufig. Majoran verträgt sich recht gut mit schwarzem Pfeffer und besonders Wacholder. Letztere Kombination eignet sich vor allem für Fleisch- und Wildgerichte. Majoran hat aber auch durchaus seinen Platz in Gemüsegerichten. Er paßt besonders gut zu Hülsenfrüchten und Kohl, ausgezeichnet schmeckt er auch mit gebratenen Kartoffeln.

Wichtigste Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Menthol, Vitamin C, Zink.

VI. Rosmarin (Rosmarinus officinalis):

Der Rosmarin ist im Mittelmeerraum heimisch. Er gehört zu jenen Kräutern, die schon in mittelalterlichen Klostergärten angebaut wurden. Allerdings setzte die geringe Frostfestigkeit seiner Beliebtheit nördlich der Alpen enge Grenzen. Mit seiner anregenden Wirkung spielt er z.B. bei der Behandlung von niedrigem Blutdruck eine wichtige Rolle. Morgendliche Armbäder in Wasser mit ätheri-
schem Rosmarinöl können kleine Wunder wirken. Aber auch sonst hat er ein breites Wirkungsspektrum. So wirkt Rosmarin desinfizierend, antioxidativ und antimikrobiell. Gartenbesitzer sollten auf ihn nicht verzichten, denn er ist nicht nur eine Naturheilpflanze sondern auch eine Zierde im Stein- und Kräutergarten.

Wichtige Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Harze, Vitamin E.

VII. Thymian (Thymus vulgaris):

Er ist nicht nur eine interessante Gewürzpflanze, sondern auch eine wichtige Heilpflanze gegen Husten und zur Desinfektion. Die würzig duftende Pflanze wächst alljährlich im Kräutergarten und bekommt im Sommer kleine rosafarbene Blüten. Bis in den Winter kann man ihre frischen Blätter ernten. Sie lassen sich leicht vom Stengel lösen und dienen vorwiegend als Küchengewürz oder Tee. In der französischen Küche darf der Thymian nicht fehlen,  Thymianextrakte werden auch gerne für Kräuter- und Bitterliköre verwendet. Das Wort Thymian hat seinen Ursprung im Griechischen „Thymos“, was „Mut“ und „Kraft“ bedeutet.  Als Zeichen dafür steckten im Mittelalter die Hofdamen ihren Favoriten vor einem Ritterturnier einen Thymianzweig an die Rüstung. Als Heilpflanze ist der Thymian unschlag-
bar und geradezu überall hilfreich. Seine grösste Stärke liegt jedoch in seiner heilenden Kraft bei Atemwegserkrankungen, wie Bronchitis, Husten aller Art, insbesondere Reizhusten, Erkältung, Halsentzündung sowie Kehlkopf- und Luftröhrenentzündung oder Zahnfleischentzündung.

Wichtigste Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Kampfer, Harz, Zink.

VIII. Salbei (Salvia officinalis):

Der mehrjährige Salbei gehört zu den Kräutern, die aus dem Mittelmeerraum stammen. Nicht alle Sorten sind winterhart, einige können aber auch bei uns gut gedeihen. An der richtigen Stelle im Garten gepflanzt wuchert er über mehrere Quadratmeter. Sein Spezialgebiet ist die zusammenziehende und desinfizie-
rende Wirkung. Dadurch wirkt er gut bei Halsschmerzen und ist bei Halsentzün-
dungen aller Art die Pflanze der Wahl. Salbei hat eine ausgesprochen schweiss-
hemmende Wirkung. Salbei ist so vielfältig in seiner Wirkung, dass man ihn fast als Allheilmittel bezeichnen kann. So wirkt er beispielsweise antibakteriell, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, tonisierend, hilft bei Hals-
beschwerden, Zahnfleischentzündungen, Erkältungen, Blähungen, Gallen- und Leberschwäche, Depressionen. Er wirkt Gedächtnis stärkend bei Haarausfall, Schlecht heilende Wunden, um nur einie Eigenschaften zu nennen. Salbei sollte man nur frisch verwenden damit er sein herbduftiges Aroma nicht verliert. Er ist ein intensives Gewürz und sollte deshalb sparsam verwendet werden. Sein Aroma entfaltet sich am besten, wenn er in Fett mitbrät. Er harmoniert gut mit Grundgewürzen wie Knoblauch oder Zwiebeln.

Wichtige Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Harz, Menthol, Östrogenartige Stoffe, Zink, Vitamine.

VIIII. Oregano (Origanum vulgare):

Das Wort Oregano leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet (Oros = Berg und Ganos = Schmuck, Glanz) Schmuck der Berge. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet und Bestandteil der griechischen, spanischen, türkischen und italienischen Küche, wird Oregano heute weltweit in warmen und gemäßigten Breiten angebaut und genutzt. Natürliche Vorkommen sind in fast ganz Europa vorhanden. Der Oregano, auch Dost oder Majoran, ist vor allem als Gewürz auf der Pizza bekannt und unentbehrlich. Kaum jemand weiss, dass die Pflanze auch in unseren Breiten als wilder Majoran in der Natur vorkommt und dass er ausser Gewürz auch eine Heilpflanze ist. Er wirkt antiseptisch und ist hilfreich bei Appetitlosigkeit, Husten, Cellulitis, Ekzemen und Verdauungsstörungen.

Wichtige Inhaltstoffe: Ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe, Vitamin C.

X. Kresse (Lepidium sativum):

Die Gartenkresse wird meistens in Form von Keimlingen angebaut und verwendet. Die Pflänzchen keimen sehr schnell und sind innerhalb von einer Woche soweit, dass man sie essen kann. Im späten Winter kann man sie in einer Schale im Haus anbauen und hat nach kürzester Zeit erste Anbauerfolge, lange bevor im Frühling das erste Gemüse spriesst. Die Gartenkresse eignet sich wegen Ihrer wertvollen Inhaltstoffe vor allem im Winter, wenn frisches Obst und Gemüse rar sind, zur Nahrungsergänzung. Außerdem wirkt sie anregend, hilft bei Frühjahrsmüdigkeit, Verstopfung, Blasen- und Nierenbeckenentzündung.

Wichtige Inhaltstoffe: Vitamin B und C, Eisen, Kalzium, Folsäure.